Feucht, schattig und doch grün – unser Garagendach

Unser begrüntes Garagendach geht nun in seine dritte Vegetationsperiode – Zeit für ein Zwischenfazit. In meinem Beitrag „Das Gründach Experiment“ vom Juni 2016 hatte ich Ausgangssituation sowie die einzelnen Schritte zum Gründach ausführlich beschrieben. Was ist daraus geworden?

Gleich mal vorneweg — einiges ist anders gekommen als geplant, vieles hat widererwartend gut funktioniert. So gut, dass ich ein weiteres Gründach auf dem auskargenden Bauteil Richtung Westen in Kürze in Angriff nehmen werde. Bericht folgt an dieser Stelle!

Begrüntes Garagendach

Die Voraussetzungen für eine extensive Begrünung auf unserem Garagendach waren nicht gerade die besten: kein Gefälle und damit stehendes Wasser, wenig Sonneneinstrahlung, geringe (Substrat-)Aufbauhöhe von nur 6cm. Das Ergebnis ist eine dauerdurchnässte, schattige und nährstoffarme Fläche. Dennoch hat sich eine ganz interessante Vegetation engwickelt. Erstaunlicherweise bereiten die nassen Füße den meisten Sedumpflanzen keine Probleme — sie sind allesamt gut angegangen und breiten sich fleißig aus. Auch der Blauschwingel und sogar der Thymian trotzen den suboptimalen Bedingungen. Andere Gräser wie z.B. das Bärenfell haben allerdings nicht lange überlebt. Stattdessen gedeiht eine klassische Pionierpflanze und Feuchtigkeitsanzeiger prächtig: der Huflattich . Gerade im Frühjahr mit seinen vielen gelben Blüten schön anzusehen.

Eine weitere Pionierpflanze, die sich vermutlich aufgrund unserer Nähe zur Würm invasionsartig angesiedelt hatte waren unzählige Weiden. Im Gegensatz zum Huflattich kann ich Bäume natürlich weniger auf einem Garagendach gebrauchen, weshalb ich sie sorgfältig wieder entfernt habe. Eine relativ aufwändige Angelegenheit, denn die reichlich vorhandenen Wurzeln verankern sich recht ordentlich im Trenn-Vlies.

Auch bei den Pflanzkästen an den beiden Stirnseiten der Garage (Ost und West) ergibt sich ein gemischtes Bild: während die Ahornbäumchen den ersten Winter nicht überstanden, hat sich das Reitgras (Calamagrostis x acutiflora CKarl Foerster‘) bewährt: früher Austrieb und sehr aufrechter Wuchs; selbst starke Stürme hauen das Gras nicht um :-). Anstatt der Ahorne sind nun eine Weiglie (Weigela ‚Ebnoy and Ivory‘) sowie ein Blasenspier (Physocarpus opulifolius ‚Summer Wine‘) in den Kästen; beide haben den sehr kalten letzten Winter mit z.T. strengem Frost gut überstanden und treiben munter aus.
Aufgrund des dauerfeuchten Bodens habe ich im letzten Jahr Sumpfpflanzen wie Wollgras (Eriophorum angustifolium) und Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) sowie Wasserminze (Mentha aquatica) angepflanzt. Die Sumpfdotterblumen blühen schon kräftig, mal sehen wie sich der Rest entwickelt.

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