2. September 2012
Dank sturmfreier Bude und trübem Wetter konnte ich den Sonntag Nachmittag dafür nutzen, die Positionen der Treppenstufenbeleuchtung, der InWall Surround Boxen sowie diverser Wandauslässe auszumessen und für den Elektriker anzuzeichnen. Genau das Richtige für einen Symmetrie- bzw. Präzisions-Fetischisten wie mich 🙂 Die neun LED Leuchten, zwei Lautsprecher und drei Aussenwand-Auslässe haben mich auch gleich mal fast drei Stunden gekostet. Natürlich habe ich mir vorher noch Papierschablonen ausgeschnitten, damit ich eine ungefähre Vorstellung der Optik entwickeln kann.
Der Trockenbauer war mittlerweile auch zu Gange und hat begonnen, den Schacht für die Abluft der Wärmepumpe zu bauen. Kein ganz leichtes Unterfangen, weil unser Hausanschlußraum alles andere als großzügig bemessen ist und sowohl die Wärmepumpe als auch der 300 Liter Pufferspeicher schon an Ort und Stelle stehen.
5. September 2012
Der Keller des Nachbarhauses steht bereits und für uns ist in dem Zusammenhang das Thema Anschluss wichtig. Weil der zuständige Bauleiter im Vorfeld leider keine exakten Pläne zur Verfügung gestellt hatte, konnten wir die Position des Hauses nur vermuten. Die Info zum Versatz hatten wir, weshalb wir unsere Perimeterdämmung schon auf 1m Breite ums Haus gezogen hatten. Alles richtig soweit, leider hatten wir den «Knick» nicht auf dem Schirm, so dass jetzt hier eine offene Flanke besteht, die nachgedämmt werden muss. Grundsätzlich kein Thema. Weil unser Haus aber tiefer steht (erkennbar an der Oberkante des angrenzenden Kellers) und wegen der Raumhöhe von 2,50m ordentlich nach unten geht muss der Kies bis zur Dämmung unterhalb unserer Bodenplatte weggebuddelt werden. Ansonsten wäre die Dämmhülle nicht durchgehend und wir hätten eine Kältebrücke.
Man beachte übrigens die freischwebende Gerüststütze recht im Bild 🙂
An der Westseite haben wir dieses Problem zum Glück nicht. Hier wird einfach die Perimeterdämmung des Nachbarkellers auf unsere treffen. Die Noppenfolie muss wieder ordentlich befestigt werden und das war’s.
Im Nachhinein hat der Beginn der Bauarbeiten bei unseren Nachbarn zumindest aus unserer Sicht gut gepasst. Zwei Wochen früher, und wir hätten die Faltschiebetür zur Terasse nicht einbauen können, weil dort ja jetzt ein Loch klafft. Das einzige, was wir aktuell nicht machen können sind die Elektroauslässe für die Terrasse. Da in zwei Wochen aber voraussichtlich schon wieder verfüllt wird kein Problem.
10. September 2012
Heute Morgen waren endlich die Dachdecker bzw. Spengler vor Ort! Ich konnte es ja kaum glauben 😉 Sie haben damit begonnen, die Dämmung auf der Auskargung im OG und am Kniestock anzubringen. Ausserdem wurden die Dachrinnen an der Ost- und Westseite montiert. Hätte nicht gedacht, dass man sich für Dachrinnen begeistern kann, aber das Edelstahlblech sieht richtig geil aus! Das Foto habe ich aus dem Gaubenfenster auf der Westseite geschossen – ist nicht besonders, aber da es noch keine Fenstergriffe gibt komm‘ ich nicht raus… Bei den Dachrinnen wird das Material auch nicht wirklich zur Geltung kommen, dafür aber umso mehr bei den beiden Gauben.
Die Perimeterdämmung am Nachbarkeller ist auch schon angebracht; leider war die Menge so genau bemessen, dass es für den schmalen Streifen bei uns nicht mehr gereicht hat. Also muss doch unsere Rohbaufirma ran.
11. September 2012
Man merkt, dass die Ferienzeit vorbei ist. Es geht endlich wieder was! Die Dachdecker waren wieder da – also keine Eintagsfliegen. Ausserdem waren die Trockenbauer fleißig: Unsere Garage hat endlich auch eine Außenwand! Trockenbau deshalb, weil wir ein paar Zentimeter in der Breite gewinnen und irgendwann ja die Duplex-Garage der Nachbarn noch neben unsere gebaut bzw. gestellt wird und wir keine Ziegelmauer an der Stelle brauchen (die verputzt und gestrichen werden muss usw.). Die rote Leitung ist übrigens der Zulauf für den Aussenwasserhahn.
Die Elektro-Rohinstallation, die im Dachgeschoss begonnen hat ist mittlerweile auch im Obergeschoss und Erdgeschoss abgeschlossen. Der Schacht in den Keller wird immer voller. Mich würde mal interessieren, wieviele Kilometer Leitungen in unserem Häuschen verlegt sind. An Auslässen und Steckdosen haben wir jedenfalls nicht gespart. Jetzt fehlt nur noch das Untergeschoss, dann darf der Rohbauer die ganzen malträtierten Wände wieder verschließen. Voher kommt aber noch unser unabhängiger Bau-Kontrolleur um alles zu überprüfen und zu dokumentieren.
Seit gestern ist auch der Rahmen für die Haustür eingebaut (rechts hinten erkennbar). Die Dachdecker haben den Kamin von aussen verkleidet, so dass es jetzt endlich auch nicht mehr ins Haus reinregnen kann und der Trockenbauer das Ganze von innen verkleiden kann. Ist ja alles nicht so trivial, weil es hier zum einen Brandschutzvorschriften gibt und zum anderen keine Kältebrücke entstehen darf. Detail-Frickelei, die aber immens wichtig ist.
15. September 2012
Was unter der Woche nicht geschafft wird muss wohl am Wochenende nachgeholt werden. Heute (Samstag) ist jedenfalls einiges los auf der Baustelle. Die Dachdecker haben damit begonnen, das Dach einzudecken. Drinnen sind die Trockenbauer fleißig. Ob wir damit die «verlorenen» drei Wochen aufholen ist aber fraglich… 🙁
Am späten Nachmittag mussten wir uns dann die erledigten Arbeiten nochmal aus der Nähe betrachten. Die Ostseite des Dachs ist schon komplett eingedeckt – und dass obwohl übernächste Woche noch ein Dachfenster rechts oberhalb der Gaube eingebaut wird. Dann kommen die Ziegeln wohl wieder runter…
Die Westseite ist zwar noch nicht eingedeckt, hier sind aber schon die Dachlatten angebracht und alle Dachziegeln gestapelt. Mal sehen ob es hier am Montag gleich weitergeht. Mit den beiden Dachfenstern auf dieser Seite wird es sich dann wohl genauso verhalten wie auf der Ostseite: erstmal eindecken und dann wieder abnehmen.
Damit kann nächste Woche auch mit der Zwischensparren-Dämmung auf der Innenseite des Daches begonnen werden. Das Material liegt schon bereit und wartet darauf verarbeitet zu werden: 22cm dicke Mineralwolle – mit –koTest Note sehr gut, da ohne Formaldehyd, Färbe- oder Bleichmittel. Sind ja schließlich die Kinderzimmer 🙂
Im Keller sieht es inzwischen auch schon ganz schön anders aus. Die Nischen, die als Stauraum dienen werden sind so gut wie fertig. Weil die «Schotten» als Mauerwerk zu instabil gewesen wären ist nun alles in Trockenbauweise umgesetzt. Mit Ausnahme des Schiebetüren-Elements, das eine Sichtachse über die gesamte Länge des Kellers erlaubt, ist die Raumunterteilung im Keller komplett.
Der Gang Richtung Gästezimmer neben der Treppe ist mit nur 80cm Breite ziemlich schmal und hat fast etwas tunnelartiges. Wenn mal alles weiß gestrichen ist und die Deckenbeleuchtung montiert ist wird das aber auch wieder ganz anders aussehen.
Dafür wirken sowohl der Hauswirtschaftsraum als auch mein Arbeitszimmer – oder nennen wir es besser Hauswirtschaftszone und Arbeitsbereich – recht großzügig, was bei Flächen von gut 10 bzw. 11m2 erstmal nicht zu vermuten wäre. Das offene Konzept und auch die Wirkung der großen Fenster gehen hier voll auf. Ok, das aus diesem Foto heraus zu interpretieren erfordert etwas Fantasie… 😉
Zu guter Letzt nochmal ein Blick in den Hausanschlussraum. Mit ist einfach völlig schleierhaft, wie man sich hier auskennen soll… aber ich muss das ja nicht – dafür gibt’s ja Fachleute 😀
17. September 2012
Aussen ist heute nichts passiert – sprich die Dachdecker waren nicht da… aber vielleicht werden ja doch erstmal die Fenster eingebaut, bevor die Ziegel draufkommen. Im Haus waren die Trockenbauer wieder fleißig: die Wand zur Ankleide ist eingezogen und auch die Trennwand zum Bad ist schon drin. Bei beiden Wänden kommt natürlich noch die zweite Schale drauf, aber vorher müssen die Elektroleitungen in die Wand gelegt und die Dosen gesetzt werden.
Genau diese permanenten Abhängigkeiten kosten viel Zeit, weil natürlich keiner der Handwerker däumchendrehend dasitzt und wartet bis wir anrufen und ihm mitteilen, dass er endlich wieder auflaufen darf. Emotional haben wir uns vom Einzug in 2012 bereits verabschiedet…
Unterm Dach wurde heute ein Teil der Zwischensparren-Dämmung eingebracht. Die «Raumakustik» im Vergleich zu vorher ist krass anders. Das Zeug schluckt einfach alles.
Die Sanitärfirma war auch kurz da und hat den Warmwasserspeicher in Position gebracht. Für Mittwoch ist ein weiterer Kontrolltermin des qualitätssichernden Baubegleiters vorgesehen. Gegen Ende der Woche kommt unsere Rohbaufirma um die Installationsschlitze zu schließen, die Vormauerungen hochzuziehen und das Stück Perimeterdämmung an der südlichen Kommunwand anzubringen. Bis auf dieses kleine Stück wurde rund um’s Nachbarhaus heute nämlich schon wieder verfüllt.
20. September 2012
Gestern war ich kurz in der Bäderausstellung eines bekannten Sanitär-Großhändlers um die Farbe unserer Schieferfliesen mit dem bodenebenen Duscheinsatz abzugleichen. Im Unterschied zu anderen Herstellern gibt es bei der «BetteFloor» eine sehr große Farbpalette und viele verschiedene Größen.
Seit gestern ist auch wieder ein Mitarbeiter der Rohbaufirma auf der Baustelle und hat begonnen die Vormauerungen zu setzen und die Installationsschlitze zu schließen. Der Hauptschacht wurde ebenfalls mit Ziegeln verschlossen was für eine bessere Schalldämmung sorgt und hoffentlich dazu führt, dass das Wasser aus den Bädern nicht durch die Küche rauscht.
Der größte Teil der massakrierten Ziegel ist nun mit Mörtel wieder aufgefüllt, die Verteiler für die Fußbodenheizung sind eingemauert. Es kommt doch so einiges zusammen. Der Zimmerer war auch da und hat im Dachstuhl den letzten Wechsel an der Stelle gesetzt, wo das Dachflächenfenster für die östliche Empore eingesetzt werden soll. A propos – morgen wollte ja der Dachdecker mal wieder kommen… lassen wir uns mal überraschen.
Ein paar weitere Meilensteine gibt es auch. In KW40 soll der Kanal zur Strasse gegraben werden. Im gleichen Zug wird der Graben für den Erdkollektor für unsere Wohnraumlüftung ausgehoben. Hierzu muss auf etwa 10m Länge ein 1m breiter und mindestens 1,50 tiefer Graben ausgehoben werden, in dem dann die gut 30m Luftschlauch verlegt werden (was es mit dem Erdkollektor auf sich hat ist im Beitrag «Energiefrage reloaded – alles wieder anders» näher ausgeführt). In KW42 sollen dann die Hausanschlüsse gelegt werden.
22. September 2012
Diese Woche ging es leider nur in kleinen Schritten voran – eine durchorganisierte Baustelle ist etwas anderes 🙁
Die Westseite des Daches ist inzwischen auch eingedeckt, ohne dass allerdings die Dachfenster verbaut wurden. Und solange die nicht drinnen sind kann der Trockenbauer nicht weitermachen…
In unserem Hausanschlussraum wird es auch immer enger. Der 300l Pufferspeicher steht bereits an seinem Platz und darüber ist das zentrale Lüftungsgerät (Zehnder ComfoAir 550) montiert. Die Anzahl der Rohre, die die verschiedenen Komponenten miteinander verbinden steigt beständig. Ob die Hausanschlüsse wie geplant in KW42 gelegt werden ist eher fraglich, weil der Kanal für das Abwasser noch nicht gegraben ist – und der aber scheinbar Voraussetzung für das Anrücken der Stadtwerke ist…
Der Rohbauer ist mit seinen Nacharbeiten auch fertig: die diversen Installationsvorwände stehen, die Elektro- und Lüftungsschlitze sind vermörtelt und an der Südseite des Kellers ist das kleine Stück Perimeterdämmung angebracht, das aufgrund des Versatzes des Nachbarhauses notwendig gewortden ist.
29. September 2012
Der September ist nun auch rum – den «großen Sprung nach vorn» hat unsere Baustelle leider nicht gemacht – ganz im Gegenteil. Von den Dachfenstern keine Spur, obwohl mehrfach angekündigt. Mit Verputzer und Estrichleger sind wir auch noch keinen Schritt weiter und dazu kamen noch zwei böse Überraschungen: erstens in Form des 3. Berichtes unseres Baugutachters, der nicht besonders positiv ausfiel und zweitens in Form einer Rechnung über einen nicht unerheblichen Betrag, mit dem ich absolut nicht gerechnet habe.
Inwieweit die Nachforderung gerechtfertigt ist sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass ich im Nachgang keine Möglichkeit mehr habe gegenzusteuern. Fakt ist aber auch, dass während der Durchführung der Arbeiten von keiner Seite Hinweise auf eine Kostensteigerung von 20% gegenüber dem Angebotspreis kamen. Dementsprechend bin ich erstmal nicht bereit zu bezahlen und der Architekt darf die 25 Seiten Punkt für Punkt prüfen. Mal sehen, was dabei rauskommt…
Was den Prüfbericht unseres unabhängigen Baugutachters betrifft, so sind die darin aufgeführten Mängel zwar keine irreparablen Katastrophen, in jedem Fall bedeuten sie aber Verzögerung. Bevor diese nicht behoben sind, sollten wir keinesfalls verputzen. Ok, wir haben eh noch keinen Verputzer… Alles in allem recht frustrierend im Moment 🙁 Kommende Woche Mittwoch ist Feiertag, d.h. hier wird auch nicht allzuviel passieren.
Ein klein wenig Fortschritt gab es dann doch noch. Bei den Einbaudosen für die LED-Spots in der Kommunwand bin ich fündig geworden und sie wurden diese Woche verbaut. Ausserdem wurde die Trockenbauwand zwischen WC und Badewanne, die sämtliche Leitungen aus dem Dachgeschoss ins Obergeschoss einkoffert, gebaut. Sieht gleich etwas ordentlicher aus! Und der Kran wurde nun auch abtransportiert. Freier Blick auf unser Haus – das immernoch im Rohbauzustand verharrt.