So ein Hausbau hat vorsichtig ausgedrückt sehr viele Facetten. Es ist ein nicht ganz unkomplexes Unterfangen mit vielen Abhängigkeiten, Unwegbarkeiten, Abstimmungen aber auch Charakteren und Arbeitsweisen. Zu allem Überfluss ist es für die meisten – und so auch für uns – ein finanzielles Abenteuer von erheblicher Dimension. Letzteres ist wahrscheinlich der Hauptgrund dafür, dass unvorhergesehene Ereignisse in welcher Form auch immer für ein deutlich erhöhtes Stress-Level sorgen – und das beinahe täglich.
Zu meiner häufig gefragten Vermittler-Rolle hatte ich mich ja bereits in einem früheren Beitrag geäußert. Und doch ist es immer wieder erstaunlich, welche Typen es doch so gibt: da gibt es den verplanten Chaoten, den vollkommen von sich Überzeugten, den Unzuverlässigen, den Verweigerer – der dann auch plötzlich wieder seine kooperative Seite entdeckt, den nie Erreichbaren usw. Zum Glück gibt es aber auch ein paar Pragmatiker und diejenigen, die einfach cool und präzise ihre Arbeit machen und dabei auch noch über den Tellerrand ihres Gewerks schauen. So oder so eine interessante Feldstudie, die auch vom Bauherren so einiges abverlangt (neben der ganzen Kohle, die der Spass kostet…). Dass das Haus irgendwann fertig sein soll und wir darin wohnen werden, ist eine nach wie vor reichlich abstrakte Vorstellung – auch wenn es doch mittlerweile sehr konkret vor uns steht.
Ein ganz anderer Wahnsinn ist das Thema Haustechnik. Die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallation ist abgeschlossen, momentan ist der Elektriker am Werk.
Was sich da inzwischen an Leitungs-Jungel angesammelt hat ist richtig krass. Den Löwenanteil nimmt dabei die Lüftung ein, aber natürlich brauchen auch Heizungs-, Wasser- und Abwasser-Rohre Platz. Und dazu sollen dann noch Kabel für Stromleitungen, LAN, SAT-TV, Telefon und Gegensprechanlage verlegt werden. In unserem Bad ist praktisch kein Boden mehr erkennbar. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes drunter und drüber. Wohl dem, der sich da noch auskennt. Aber das wichtigste ist, dass am Ende alles funktioniert. Denn sehen wird man von all dem nicht viel…