Da habe ich sie nun – die persönlich an mich adressierte Quittung für eine krachend gescheiterte „Energiewende“. Sie kam schwarz auf weiß in Form eines Informationsschreibens der Stadtwerke München über die Preisanpassung bei meinem Wärmestrom zum 1. Januar 2023.
Zur Erinnerung: unser sog. „Wirtschaftsminister“, Märchenonkel Robert Habeck, möchte im Gebäudesektor künftig vor allem auf Wärmepumpen setzen: die klimafreundliche und günstige Alternative zu Öl und Gas! Eine einfache Lösung für ein unglaublich komplexes und vielschichtiges Thema. Politische Vorfestlegungen auf eine bestimmte Technologie sind (auch hier) kompletter Humbug. Die Antwort auf die Frage, woher der Strom dafür kommen soll, bleibt er natürlich schuldig. Ganz abgesehen davon, dass Wärmepumpen bei Bestandsgebäuden in den meisten Fällen technischer, ökonomischer und ökologischer Unfug sind, aber das nur am Rande. Dass deren Einstellung und Betrieb auch in modernen Häusern alles andere als trivial ist, habe ich in einigen Beiträgen an dieser Stelle bereits dargelegt.
Die Stadtwerke München wiederum rühmen sich damit „90% des Münchner Verbrauchs in Form von Ökostrom zu produzieren“. Aha!
Na alles wunderbar, oder? Nein! Bisher bezahle ich für den Strom zum Betrieb meiner Wärmepumpe unter 1.000 EUR pro Jahr. Nach der angekündigten Erhöhung durch die Stadtwerke um sage und schreibe 271% beim HT-Arbeitspreis und schlappen 116% beim NT Arbeitspreis würden bei identischem Verbrauch Ende kommenden Jahres 2.800 EUR auf der Rechnung stehen – also Faktor 2,8 bei den Heizkosten. Wie passen also Wärmepumpen als DIE Technologie einerseits und die explodierenden Strompreise andererseits zusammen? Sieht so die Förderung der Wärmepumpe als Alternative zu fossilen Energieträgern aus? Auch diese Antwort bleiben uns die grünen Ideologen schuldig.
Günstiger Strom aus Erneuerbaren?
Die Mär vom „günstigen Strom aus Erneuerbaren“ ist spätestens jetzt als Wunschtraum eben dieser grünen Ideologen entlarvt und zerplatzt. Das Gegenteil ist der Fall, denn die naturgegebene Unzuverlässigkeit stochastischer Erzeuger erfordert in gleicher Menge zuverlässige Energielieferanten. Der wirtschaftliche Wert von Wind- und Solarenergie sinkt sogar, je größer deren Anteil an der Stromversorgung ist Ein zugegebenermaßen nicht mehr ganz neuer Forbes Artikel hat dies schön aufbereitet. (vgl. „If Solar And Wind Are So Cheap, Why Are They Making Electricity So Expensive?“)
Der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Präsident des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn greift das Thema Energiewende in zahlreichen Beiträgen auf. Wer eineinhalb Stunden wertvolle Zeit gut investieren will dem sei das Video Energiewende ins Nichts ans Herz gelegt. Neun Jahre alt, aber aktueller denn je!
Aber wie war das doch gleich? Wir haben ja gar kein Stromproblem und man sagt uns trotzdem „jede Kilowattstunde zählt“. Das gilt offensichtlich nur auf der Nachfrageseite, denn gleichzeitig weigern sich die verantwortlichen Minister alles an Angebot in den Strommarkt zu werfen, was verfügbar ist. Wir haben ein gewaltiges Stromproblem! Die Preise vermitteln ein Knappheitssignal, und zwar überdeutlich. Aber das mit Angebot und Nachfrage ist eben ein schwieriges Terrain für unsere Grün*innen. Die Zeche zahlt der dumme Bürger. Dazu passend ein vielleicht etwas reißerisches, aber dennoch sehr sehenswertes Video (ca. 15 Minuten):
Vielleicht sollte ich mich einfach vor oder gleich an das Wirtschaftsministerium kleben. Mal sehen wie viel Solidarität mir da entgegenströmen wird. Oder ich steige um auf eine Ölheizung? Wäre aktuell günstiger…